Startseite » KI & Automation » AIoT in der Wohnungswirtschaft: Das Beste aus zwei Welten
AI und IoT: Zwei Abkürzungen, die all jene Technologien umfassen, die unser Leben schon heute und – mehr noch – in Zukunft maßgeblich verändern. Während AI für Artificial Intelligence steht, also die Künstliche Intelligenz, auf deren Basis Maschinen lernen und intelligent handeln, meint IoT das Internet der Dinge: In einer digitalen Infrastruktur sind technische Geräte virtuell miteinander vernetzt, tauschen Informationen untereinander aus und schaffen so echte Mehrwerte, von denen der Mensch profitiert. Zum Beispiel, wenn Lampen im Smart Home automatisch angehen, sobald es draußen dunkel wird. Kombiniert man AI und IoT ist von Artificial Intelligence of Things (AIoT) die Rede. Welche Möglichkeiten eröffnet AIoT in der Wohnungswirtschaft?
Wohnungsverwalter und -vermieter profitieren heute schon von den zahlreichen smarten Lösungen im Bereich der Gebäudetechnik, die in den letzten Jahren auf dem Markt erschienen sind. Intelligente Zähler und Gateways machen die Messung von Daten an den verschiedenen Komponenten der Haustechnik möglich. Diese werden gesammelt und sind für den Nutzer jederzeit abrufbar. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt ein Blick in den Heizungskeller: Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Sensoren messen in Echtzeit die Betriebsdaten der Heizungsanlage und senden sie automatisiert an eine Cloud-Plattform, auf die der Nutzer bequem per Dashboard zugreifen kann. Ist der Verbrauch auffällig hoch, kann er die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihn zu senken.
Konkret lässt sich anhand der Daten unter anderem identifizieren, wenn eine einzelne Systemkomponente wie der Heiz- oder Pufferkreis nicht mehr korrekt arbeitet. Sie kann dann ersetzt werden. Danach arbeitet die Heizungsanlage effizienter, die CO2-Emissionen und Kosten gehen runter – die Basis für eine hohe Wirtschaftlichkeit und mehr Nachhaltigkeit in der Wohnungswirtschaft, besonders in Zeiten von Klima- und Energiekrise.
Was für den Heizungskeller gilt, trifft auch auf andere Komponenten der Gebäudetechnik zu. Zum Beispiel auf Fahrstühle: Eine vernetzte Steuerungseinheit am Aufzug überwacht fortlaufend den Betrieb und identifiziert Unregelmäßigkeiten – etwa, wenn sich die Tür langsamer öffnet als programmiert. Dies weist auf Verschleißerscheinungen hin. Im Sinne einer Predictive Maintenance, also der „vorausschauenden Wartung“, werden Fehlerquellen bereits erkannt, bevor sie eine Störung verursachen. Ausfallzeiten in der Gebäudetechnik und hohe Reparaturkosten lassen sich so vermieden.
Unsere Beispiele von Heizungskeller und Aufzug beschreiben das vernetzte Zusammenspiel im Internet of Things, nicht aber Artificial Intelligence of Things. Denn die Entscheidungen treffen Menschen. Hausvermieter oder -verwalter passen die Raumtemperatur entsprechend den gesammelten Daten an, tauschen als defekt identifizierte Komponenten aus oder informieren einen externen Dienstleister, der sich fachmännisch um den fehlerhaften Aufzugbetrieb kümmert. Kurzum: Die smarten IoT-Anwendungen schaffen die Datengrundlage für menschliche Entscheidungen und sorgen so für mehr Effizienz in der Gebäudetechnik, handeln aber nicht selbst.
AIoT hingegen geht einen Schritt weiter: Die Künstliche Intelligenz nutzt die erhobenen Daten, um selbst intelligent zu schlussfolgern und Lösungen zu entwickeln. So reguliert die AI automatisiert die Heizung herunter, wenn sie erkannt hat, dass die Temperatur aufgrund günstiger Außenbedingungen angepasst werden kann. Oder sie gibt dem Hausverwalter konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand, wenn sie Unregelmäßigkeiten im Aufzugbetrieb identifiziert hat. Auch kann sie direkt den passenden Dienstleister per E-Mail oder Push-Nachricht informieren. Die Künstliche Intelligenz lernt umso besser, was es zu tun gilt, je mehr Daten ihr zur Verfügung stehen. Diese liefern ihr die smarten Komponenten im Internet of Things.
AIoT in der Wohnungswirtschaft führt zwei Welten – smarte Infrastruktur und Künstliche Intelligenz – zusammen und sorgt dafür, dass Anwendungen aus Daten eigenständige Entscheidungen ableiten – und das weniger fehleranfällig als Menschen. Ein weiterer Vorteil: Hausverwalter und -vermieter müssen sich nicht um die Auswertung der gesammelten Daten kümmern und können sich stattdessen anderen Aufgaben widmen. Fazit: AIoT wird zu einem entscheidenden Faktor, um den zeitlichen Aufwand für Instandhaltungen sowie Reparaturarbeiten signifikant zu reduzieren und so die Kosten zu minimieren.
Sie müssen angemeldet sein. um einen Kommentar abgeben zu können.