Startseite » BIM » Arbeiten mit BIM: Diese Normen und Richtlinien sollten Sie kennen
Ob Architekt, TGA-Planerin oder Generalunternehmer: Wer in der Baubranche arbeitet, weiß, wie wichtig Normen und Richtlinien sind. Sie garantieren unter anderem, dass Standards eingehalten werden, Leistungen verglichen werden können und Missverständnisse aufgrund gleicher Bezeichnungen umgangen werden. Auch für Projekte, die mit Building Information Modeling (BIM) umgesetzt werden, hat die Branche Vorgaben erarbeitet. Neben den beiden wichtigsten Reihen – DIN EN ISO 19650 und VDI 2552 – gibt es weitere, die BIM-Expert*innen kennen sollten.
Die DIN EN ISO 19650-Reihe trägt den Titel „Organisation und Digitalisierung von Informationen zu Bauwerken und Ingenieurleistungen, einschließlich Bauwerksinformationsmodellierung (BIM) – Informationsmanagement mit BIM“. Sie gilt als das Standardwerk zum Thema BIM, ist weltweit anerkannt und definiert einheitliche Grundlagen zum Informationsmanagement mit BIM. Das heißt, sie legt einen BIM-Standard-Workflow fest. Dazu zählen unter anderem die Beschreibungen von Informationsrollen, vom Informationsaustausch und von der Anwendung einer gemeinsamen Datenumgebung (Common Data Environment, kurz CDE).
Der in der DIN EN ISO 19650-Reihe beschriebene, standardisierte Workflow soll innerhalb von BIM-Projekten vor allem für diese vier Vorteile sorgen:
Die DIN EN ISO 19650-Reihe besteht aus sechs Teilen, die sich jeweils einem Schwerpunkt widmen. Die Teile 1 und 2 wurden auf Englisch Ende 2018 veröffentlicht, 2020 folgten die Teile 3 und 5. Die deutschen Versionen erschienen jeweils ein Jahr später. Seit diesem Sommer gibt es außerdem Teil 4 auf Deutsch. Teil 6 wird noch entwickelt.
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In der VDI 2552-Richtlinie sind die internationalen BIM-Vorgaben auf die deutsche Baubranche angepasst. Sie enthält alle grundlegenden Informationen, die nötig sind, um BIM erfolgreich zu implementieren und anzuwenden. Die Richtlinie besteht aus einer Reihe von Blättern, die sich jeweils einem BIM-Thema widmen:
Die beiden Reihen DIN EN ISO 19650 und VDI 2552 sollten alle kennen, die mit BIM arbeiten. Dazu gibt es noch weitere Normen und Richtlinien, deren Details nicht zwingend alle Projektbeteiligten kennen müssen. Viele von ihnen sind im Detail nur für bestimmte Expert*innen interessant – wie beispielsweise die DIN EN ISO 29481, mit der sich alle beschäftigen sollten, die sogenannte IDMs (Information Delivery Manuals) entwickeln.
Die bereits veröffentlichten, weiteren BIM-Normen sind:
Trotz der Menge an Normen und Richtlinien, die es für BIM bereits gibt, sind dies noch nicht alle. Weltweit beschäftigen sich Expert*innen in Ausschüssen damit, noch vorhandene Standardisierungslücken zu schließen. Für BIM-Profis bereits jetzt interessant sind vor allem Normen, die sich noch in der Entwurfsphase befinden: Die DIN 18290 soll den verlinkten BIM-Datenaustausch von Bauwerksmodellen mit weiteren Fachmodellen definieren. Die DIN EN 17549 wird die Datenstruktur für den Austausch von Datenvorlagen und -blättern für Bauobjekte sowie von Produktdatenvorlagen und -blättern beschreiben. Und die DIN EN ISO 22014 soll Bibliotheksobjekte für Architektur, Ingenieur- und Bauwesen enthalten und deren Gebrauch aufzeigen.
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