Startseite » News » BIM Champions 2022: Herausragende BIM-Projekte geehrt
Die Ehrung der BIM Champions 2022 fand statt im Rahmen des buildingSMART-Abendempfangs in Dresden, zu dem mehr als 400 Gäste einen tollen Abend an Bord der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft erlebten. Am Wettbewerb beteiligten sich 49 Projekte aus ganz Deutschland in insgesamt sechs Kategorien, darunter die neue Kategorie Nachhaltigkeit. Der Wettbewerb ist zweistufig, aus allen eingereichten Arbeiten wählt eine Expertenjury in einer ersten Runde die Finalisten aus, die dann zusätzlich zu ihrer Wettbewerbseinreichung einen bis zu zwölf Minuten langen Film für die Finalrunde einreichen. Der nächste BIM Champions 2023 startet voraussichtlich im Juni 2022.
Das Ziel der Arbeit war die Entwicklung einer Methode zur Automatisierung der Gebäudeökobilanz (LCA) im BIM-Prozess. Weiterhin sollte die Methode durch einen technischen Lösungsansatz prototypisch umgesetzt werden, wodurch die Baukonstruktion und die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) vollständig gemäß DGNB ökologisch bilanziert werden können. Hierbei wurde herausgestellt, wie die open BIM-Methode unter Verwendung von IFC zur Berechnung einer LCA inklusive der TGA, schneller und detaillierter genutzt werden kann. Dazu wurden alle notwendigen Informationen und Prozesse für eine automatisierte LCA für die Kostengruppe 300 und Kostengruppe 400 gemäß DIN 276 identifiziert und spezifiziert.
Das Projekt von Maxim Brückmann steht unter dem Titel “Eine IFC, alles dran!”. Ausgehend von den gewohnten Projektabläufen und Arbeitsweisen werden noch einige Zeit lang eine Vielzahl einzelner Dokumente und Dateien existieren, die auf Projektservern oder auf lokalen Systemen Beteiligter abgelegt werden. Ein IFC-Modell kann als Bindeglied zu diesen Dateien genutzt und damit zu einem erweiterten „Informationssammler“ werden. Dazu werden die Dokumente mit den Modellen verknüpft und können jederzeit – ohne besondere Werkzeuge – abgerufen werden. Damit wird der Umstieg auf das reine digitale Arbeiten erleichtert.
In Karlsruhe-Neureut entsteht ein nachhaltiges Holz-Hybridgebäude im Passivhausstandard mit der Open BIM-Methode. Mit der Ziel- und Bedarfsplanung wurden mit dem Bauherren gemeinsam die Projektziele aufgesetzt und in ein erstes 3D-Modell eingebracht. Mit den Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) und dem BIM-Abwicklungsplan (BAP) wurden die BIM-Anwendungsfälle in Planung und Bauausführung beschrieben. Besonders hervorzuheben ist die stringente Planung der Planung der Ausführungsplanung in Wochen- und Tagespakete in Verzahnung mit der digitalen Bauausführung und der gesamten Wertschöpfungstiefe durch Lean Construction. Je reibungsfreier die Baustelle funktioniert, desto mehr beweist sich die Qualität der Planung mit BIM als Vorleistung und in ihrer Wirkungsdimension für die Bauausführung.
Bei einem Neubau einer Feuerwache in Niederstetten als Finalist ausgewählt worden. Starkarchitekten leisteten die BIM-Gesamtkoordination. Das Projekt zeichnet sich trotz der räumlichen Distanz zu den Fachingenieuren besonders durch einen offenen, kollaborativen Ansatz aus. Der Austausch zwischen den insgesamt vier Planungsbüros der Leistungen Hochbau, Tragwerksplanung, HLSK und Elektroplanung wurde stets über das IFC 2×3 Format gewährleitstet. Als mittelständiges Architekturbüro konnten die Architekten ohne zusätzliche Expertise eine solide Modellqualität als Grundlage für die Ausführung des Gebäudes erreicht werden, die einen hohen zu koordinierenden gebäudetechnischen Anteil aufweist. Zudem konnten Erkenntnisse gesammelt werden, die den hausinternen BIM-Workflow bereicherten.
Starkarchitekten mit dem Beitrag “BIM Pilotprojekt im Mittelstand – Neubau einer Feuerwehrwache”.
Das Projekt mit dem Titel “Digitaler Zwilling zum Betrieb von Autobahnen” widmet sich dem Betrieb von 47 Kilometern Bundesautobahn A6. Bei der Planung und Bauausführung des Projekts wurde die BIM Methode genutzt. Für den Betrieb und die Instandhaltung ab 2017 wird das erstellte „Project Information Model (PIM)“ der Baupartner als Teil des digitalen Zwillings der Autobahn weiterverwendet. An das entwickelte Datenmodell werden verschiedenste externe Daten verknüpft, um zahlreiche Anwendungsfälle zu unterstützten. Das Ziel, die Lebenszyklusbewirtschaftung nachhaltiger und effizienter umzusetzen, ist nachweislich erreicht worden.
In Deutschland gibt es eine hohe Anzahl von einzuhaltenden Normen und Regelwerken. Diese liegen häufig nur in einem einfachen digitalen Format vor und sind daher nicht optimal für eine BIM- und regelbasierte Überprüfung anzuwenden. Dazu zählt auch die zu den am häufigsten genutzten Bauordnungen – die MusterBauOrdnung (MBO.) Das Projekt der Solibri DACH GmbH untersuchte, ob mit den derzeitig zur Verfügung stehenden technischen Mitteln eine BIM-basierte Überprüfung auf Grundlage der MBO von IFC BIM-Modellen möglich ist.
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