Startseite » BIM » BIM-Fachkräftemangel: Arbeitgeber mit langfristiger BIM-Strategie attraktiver
Der größte Einfluss auf die Attraktivität eines Arbeitgebers haben für BIM-Experten vor allem die langfristige Digitalisierungsstrategie. Die Unzufriedenheit mit den Inhalten der eigenen Arbeit hat bei einer Mehrheit der Interviewpartnern zu Kündigungen und Stellenwechseln geführt. So ein Ergebnis der Studie „Marktanalyse für BIM-Spezialisten in Deutschland 2022“, durchgeführt von Bimondis.
BIM-Experten beurteilen Unternehmen positiv, die eine langfristig ausgerichtete und konsequent
umgesetzte Strategie haben zur Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse. Wenn BIM in der Wahrnehmung der Experten als digitales Feigenblatt dient, nur halbherzig in einzelnen Pilotprojekten umgesetzt wird und die Konsequenz fehlt, ist das gemäß vieler BIM-Experten ein starker Treiber für Kündigungen. Für rund 60 % der befragten Experten ist das der wichtigste Grund, um den Arbeitgeber zu wechseln.
Das übergeordnete Ziel des Unternehmens und die Sinnhaftigkeit einer Aufgabe sind mittlerweile wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Arbeitgebers. Da die Digitalisierung eine zwingende Voraussetzung ist, um die Nachhaltigkeitsziele im Planen und Bauen überhaupt zu erreichen, hat sie einen größeren Sinn als nur die Produktivität der Unternehmen zu erhöhen. Diesen sinnstiftenden Zusammenhang priorisieren und kommunizieren Arbeitgeber aus Sicht der befragten BIM-Experten zu wenig und häufig unglaubwürdig. Die Interviews haben aber klar gezeigt, dass genau das für BIMExperten in Zukunft bedeutender sein wird als Gehalt und andere Leistungen.
Ihr Gehalt beurteilen 80 % der BIM-Experten als fair, aber mit Steigerungspotenzial. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei BIM-Experten wird nach Ansicht der Fachleute dazu führen, dass die Löhne in den nächsten Jahren signifikant steigen werden, bei sehr erfahrenen und spezialisierten BIM-Experten überproportional. Eine ähnliche Entwicklung war in anderen Berufsgruppen wie Softwareentwicklern und Data Scientists in der Vergangenheit gut zu verfolgen.
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In den Unternehmen ist BIM in Fachabteilungen mit Unterstützungsfunktionen organisiert und bietet innerhalb dieser Silos für BIM-Experten nur wenig Aufstiegschancen. Von der Mehrheit der BIM-Experten werden die Karrierechancen innerhalb des Unternehmens als schlecht oder sogar sehr schlecht beurteilt. Beförderungen sind in den meisten Fällen nur innerhalb der BIM-Abteilung möglich. Es gibt vereinzelt Unternehmen, die einen moderneren Ansatz verfolgen und in denen die Fachsilos aufgebrochen wurden, um das Wissen und die Erfahrung breiter in der Organisation und möglichst nah an der
Wertschöpfung zu verankern. Dieses Modell ermöglicht auch alternative Karrierewege und mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten über die Fachkarriere hinaus.
Da der Aufstieg und Weiterentwicklung über Jobwechsel einfacher ist, sind die befragten Experten offen für Anfragen von anderen Unternehmen. Rund 75 % der Befragten gaben an, mindestens einmal pro
Woche eine Anfrage für neue Stellen zu erhalten. Die meisten dieser Angebote sind jedoch wenig attraktiv und beziehen sich auf Stellen, die sich inhaltlich und fachlich wenig von der aktuellen unterscheiden und daher eher auf den vermeintlich höheren Lohn zielen. Andere Aspekte, die Experten als viel wichtiger erachten, wie die BIM-Strategie, die konkrete Aufgabe und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, werden bei diesen Anfragen häufig gar nicht erwähnt.
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Nur 8 % aller BIM-Stellen sind mit Teilzeitpensum ausgeschrieben. 50 % aller Positionen sind Vollzeitstellen. Bei 42 % sind Voll- und auch Teilzeit möglich. Viele Arbeitgeber akzeptieren nur ungern Teilzeit, da sie die Kapazität einer Vollzeitstelle benötigen. Auch wenn die Möglichkeit für Teilzeit gegeben ist, fordern Arbeitgeber ihre Mitarbeiter auf in Vollzeit zu arbeiten. In der Untersuchung gab es unerwartet
viele BIM-Experten, die es bevorzugen in Teilzeit zu arbeiten, um ihre verbleibende Kapazität freiberuflich in anderen Projekten einzusetzen.
Diese Präferenz ist in erster Linie dadurch motiviert, sich durch die Arbeit in anderen Projekten außerhalb des einseitigen Portfolios des Arbeitgebers stärker zu spezialisieren und relevante Erfahrungen zu sammeln.
Bimondis AG mit Sitz in Zürich und Berlin ist ein internationaler Marktplatz für qualifizierte Experten digitaler Planungsmethoden wie Building Information Modeling.
Die Grundlage für den quantitativen Teil der Analyse sind öffentlich zugängliche Daten. Ausgewertet wurden rund 10.000 Firmen-Webseiten und 30 Online-Jobbörsen. Identische Stellenanzeigen aus verschiedenen Jobportalen oder Firmenwebseiten wurden als eine betrachtet und nur einmal gezählt. Die Stellenanzeigen wurden maschinell ausgewertet und manuell überprüft. Für den qualitativen Teil wurden über 80 Interviews mit Experten und Geschäftsführern im gesamten Spektrum des digitalen Planens und Bauens durchgeführt und die wichtigsten Aussagen und Erkenntnisse hier zusammengefasst.
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