Startseite » BIM » BIM Practitioner: Alles Wichtige rund um das neue Weiterbildungszertifikat von buildingSMART
BIM-Experten sind in der Baubranche gefragt. Allein im Juni 2022 waren in Deutschland über 4.400 Positionen ausgeschrieben, wie eine Studie von Bimondis zeigt. Wer sich als Experte positionieren kann, hat demnach gute Jobaussichten. Weiterbildungszertifikate wie beispielsweise die von buildingSMART Deutschland helfen dabei. Neben dem Basis-Kurs BIM Foundation bietet die Organisation seit Kurzem auch die Fortbildung BIM Practitioner an. Wir haben alle wichtigen Informationen rund um das neue Zertifikat gesammelt.
Der BIM Practitioner ist ein neues Weiterbildungszertifikat von buildingSMART Deutschland (bSD). Er baut auf das Professional Certification Program – Foundation auf, bei dem Basiswissen rund um BIM vermittelt wird. Mit dem BIM Practitioner können Bauprofis, Ingenieurinnen, Architekten und andere Interessierte ihr Basiswissen um anwendungsbezogene Kompetenzen erweitern.
Wer die Weiterbildung macht, kann sich zwischen zwei Schwerpunkten entscheiden: BIM-Koordination und BIM-Management. Beide Programme basieren laut bSD auf aktuellen Praxisanforderungen, internationalen Standards, dem österreichischem BIMcert Handbuch und den neuen VDI/bS-MT 2552 8.2 und 8.3 Richtlinien. Ihre Module befassen sich unter anderem mit Prozess- und Risikomanagement, Kommunikation, Datenformaten und Kollaboration rund um die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) oder den BIM-Abwicklungsplan (BAP).
Um das Zertifikat zu erhalten, muss man mindestens 40 Lehreinheiten à 45 Minuten zum gewählten Schwerpunkt absolvieren, hinzu kommen praktische Übungen im gleichen Umfang und Selbstlernzeiten. Am Ende ist eine Prüfung abzulegen. Diese ist komplexer als die des Foundation-Programms. Neben einem Onlinetest gibt es zusätzlich eine mündliche Prüfung und eine Fachaufgabe.
Wie auch beim Foundation-Programm bietet buildingSMART Deutschland die Weiterbildung zum BIM Practitioner nicht selbst an. Die Schulungen führen Weiterbildungsinstitute durch. Wichtig dabei ist: Nicht jede BIM-Praxis-Schulung endet mit dem Zertifikat BIM Practitioner. Institute, die diese spezielle Weiterbildung anbieten möchten, müssen sich vorab von bSD überprüfen lassen. Dabei wird kontrolliert, ob die geplanten Lehrinhalte mit den geforderten Qualitätskriterien übereinstimmen.
Welche Weiterbildungsinstitute bereits von bSD überprüft wurden und als Schulungsanbieter gelistet sind, ist bei bSD einsehbar.
Sie wollen BIM-Manager oder BIM-Koordinatorin werden? RM Rudolf Müller ist als Schulungsanbieter bei buildingSMART Deutschland gelistet.
Schaut man sich die Nachfrage der Unternehmen nach BIM-Experten an, ist klar: Weiterbildungen in dem Bereich werden in der Branche immer wichtiger. Das sieht auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie so: „Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es wichtig, die Beschäftigen in den Bauunternehmen fit für die berufliche Zukunft zu machen“, schreibt die Pressestelle auf Anfrage. Berufliche Weiterqualifizierungen seien notwendig und begrüße der Verband ausdrücklich.
Ob der BIM Practitioner dabei in Zukunft das Nonplusultra darstellen wird, wird sich erst zeigen. Georg Knobloch von buildingSMART Deutschland sagt: „Wir wollen nicht exklusiv sein. Aber wir werden unsere BIM-Ziele nur erreichen, wenn die Leute das Handwerkszeug können.“ Zertifizierungsangebote wie der BIM Practitioner stellten einen Standard dar, an dem sich alle orientieren könnten. Und der gerade auch für ältere Berufspraktiker wichtig sei, bei denen BIM noch kein Thema in der Ausbildung gewesen sei.
Hinzu kommt: Der BIM Practitioner profitiert vom Dachverband buildingSMART International. Laut Knobloch planen neben Deutschland und Österreich unter anderem Frankreich, Tschechien und Italien den Start des Practitioner-Programms. Dadurch könnte das Zertifikat auch international bedeutend werden.
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