Startseite » Best Practice » BIM und LEAN: Firmensitz in Holzhybrid mit Kollaborationsplattform geplant
Bauen wird immer komplexer. Gesetzliche Vorgaben, projektspezifische Anforderungen und eine Vielzahl an Akteuren müssen für das bestmögliche Ergebnis erfolgreich orchestriert werden. Konventionelle Arbeitsweisen und Steuerungsmethoden stoßen hierbei schnell an ihre Grenzen. Eine Chance für das Planen und Bauen der Zukunft und einen Mehrwert für alle Beteiligten eines Bauprojektes steckt in der Verknüpfung der Methoden BIM und LEAN.
Für das IT-Dienstleistungsunternehmen generic.de erstellt Vollack, Experte für methodische Gebäudekonzeption, in Karlsruhe einen neuen Firmensitz mit moderner Arbeitswelt in Holzhybrid-Bauweise. Das Bürogebäude ist energieeffizient geplant und wird im Passivhaus-Standard errichtet. Vollack und generic gewinnen mit dem Bau den Wettbewerb BIM Champions 2022 in der Kategorie Bauausführung. Mit dem Wettbewerb ehrt buildingSMART herausragende BIM-Projekte und -Arbeiten aus ganz Deutschland.
In der Phase Null, einer Kernkompetenz der Methodenspezialisten, legte Vollack gemeinsam mit dem
Bauherrn die Bedarfe und die Ziele des Neubauprojekts fest und brachte sie in ein 3D-Modell ein. Mit den
Auftraggeber-lnformations-Anforderungen (AIA) und dem BIM-Abwicklungsplan (BAP) wurden die BIM-Anwendungsfälle in Planung und Bauausführung beschrieben.
Bereits in der frühen Entwurfs- und Planungsphase setzt der Methodenspezialist konsequent auf Open BIM. Die Grundlage bildete das Datenaustauschformat Industry Foundation Classes (IFC) von buildingSMART. Im frühen Entwurfsprozess wurde das 3D-Modell über eine Kollaborationsplattform mit den Planungs- und Baubeteiligten geteilt. Wo in der Vergangenheit dasselbe Gebäude mehrfach modelliert und bei Änderungen mühsam nachgeführt werden musste, wurde das BIM-Modell zeitnah digital ausgewertet, in seinen Parametern abgeglichen und datenkonsistent kontinuierlich weitergeführt – von der Entwurfs- und Genehmigungsplanung bis hin zur Ausführungsplanung.
Mithilfe von LEAN gliederte es die Ausführungs- und Werkplanung für alle Planungs- und Baubeteiligten in einzelne Tages- und Wochenarbeitspakete auf. Damit reduzierte das Team die Komplexität des Projekts. Die flussorientierte Verzahnung der Planung und der Ausführung führte zu einem neuen, fruchtbaren Miteinander. Beste Voraussetzungen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Das Fallbeispiel zeigt: BIM und LEAN optimieren in ihrer Verknüpfung den Planungs- und Bauprozess und wirken sich so positiv auf die Faktoren Qualität, Zeit und Kosten aus. Auf Bauherren- und Planerseite entsteht durch das Arbeiten mit BIM darüber hinaus Entscheidungssicherheit. Bereits in frühen Leistungsphasen können die Big Points im Projekt bewusst und faktenbasiert festgelegt werden.
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