Startseite » Best Practice » Cybersicherheit im Baubereich: Worauf bei Bausoftware geachtet werden sollte
Die fortschreitende Digitalisierung in der Bauwirtschaft eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten, sondern stellt Architekturbüros, Handwerksbetriebe und Bauunternehmen zunehmend vor neue Herausforderungen. Dazu gehört auch das Schaffen eines Bewusstseins für Cybersicherheit bei der Nutzung von Bausoftware. Denn durch den verstärkten Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und anderer digitaler Lösungen am Bau werden auch sensible Daten gespeichert, wie Kosten, Zeitpläne und weitere interne Informationen. Ein ungeschützter Zugriff auf diese Daten kann zu finanziellen Einbußen, Verzögerungen und im schlimmsten Fall sogar zum Verlust von geistigem Eigentum führen. Daher sehen auch Cyberkriminelle im Baugewerbe einen lukrativen Sektor, insbesondere wenn sie auf wertvolle Daten zugreifen oder Bauprojekte sabotieren können.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Bausoftware zwischen On-Premises-Software und Cloud-Anwendungen. In der Vergangenheit wurde Software fast ausschließlich lokal auf dem eigenen Rechner oder direkt im eigenen IT-Netzwerk installiert. Der Begriff “On-Premises” heißt übersetzt so viel wie “in eigener Umgebung” und kennzeichnet Software-Lösungen, die auf eigener Hardware oder angemieteten, aber selbst administrierten Servern betrieben werden. Im Gegensatz dazu wird bei Cloud-Computing-Modellen oder Software as a Service (SaaS) die Bausoftware im Rechenzentrum des Lizenzgebers gehostet. Beide Betriebsweisen umfassen spezifische Risiken und Schutzbedarfe.
Lokal installierte Software sollte immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Heute sind Computer in der Regel permanent mit dem Internet verbunden. Wenn die Unternehmen dann veraltete Software ohne regelmäßige Aktualisierungen verwenden, sind sie anfällig für Angriffe von außen. Sicherheitspatches schließen bekannte Schwachstellen und minimieren das Risiko eines Angriffs. Das betrifft auch die Firewall und Antivirenprogramme. Diese sollten aktiviert und regelmäßig aktualisiert werden, um Schadsoftware abzuwehren.
Bei zentral zur Verfügung gestellter Software muss der Anbieter für Datenschutz und Datensicherheit sorgen. Es ist daher sinnvoll, bei der Auswahl des Anbieters auch speziell auf Cybersicherheit zu achten. Dabei spielt der Datenstandort eine große Rolle. Denn gerade bei SaaS-Anwendungen sind die Daten meist in Rechenzentren gespeichert, deren physisches und rechtliches Umfeld berücksichtigt werden sollte. Es sollte ebenfalls sichergestellt sein, dass sowohl die Übertragung als auch die Speicherung von Daten in der Cloud verschlüsselt sind. SSL/TLS-Zertifikate für Websites und Dienste sind hierbei Standard.
Wichtig ist beim Zugriff auch das Anmeldeverfahren, dessen Sicherheitsstufe teilweise optional eingestellt werden kann. Denn bei cloud-basierten Lösungen sollte immer eine Zwei- oder Mehrfaktor-Authentifizierung zum Einsatz kommen, um den Zugriff zusätzlich zu sichern.
Weil die digitale Transformation im Baugewerbe sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt, sollte die voranschreitende Digitalisierung mit einer validen Cybersicherheitsstrategie einhergehen. Die ständige Aktualisierung und Anpassung ist dabei nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich zur Minimierung der Risiken. Denn durch ein aktives Bewusstsein für Gefahren in Verbindung mit einem proaktiven Verhalten kann nicht nur die Cybersicherheit, sondern gleichzeitig auch der Nutzen der Digitalisierung erhöht werden.
Sie müssen angemeldet sein. um einen Kommentar abgeben zu können.
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google.
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google.