Startseite » Markt & Trends » Das Haus im 3D-Betondruck: Game Changer oder Bedrohung?
Mehr Häuser bauen, mit weniger Zeitaufwand und zu geringeren Kosten und das auch noch umweltschonend? Möglich macht dies der 3D-Betondruck. Angesichts der Wohnungsknappheit und des Mangels an Fachkräften steht die Bauindustrie vor großen Aufgaben und es gilt, die Produktivität zu steigern. Die 3D-Betontechnologie setzt genau dort an. Das besondere Augenmerk liegt im Wohnungsbau und bei der Produktion von individuellen Teilen.
Der 3D-Drucker erobert die Bauwirtschaft. Mit deutlich weniger Zeitaufwand und zu geringeren Kosten baut der 3D-Betondrucker ein Wohnhaus. Das ist auch notwendig, denn es mangelt in der Baubranche immer noch an Fachkräften. Der 3D-Betondrucker erhöht die Attraktivität des Bauwesens und soll dabei helfen, Fachkräfte zu gewinnen. Die innovative Technologie arbeitet körperschonend, sicher und sehr sauber. Darüber hinaus kann der Drucker ohne Schalungen Betonstrukturen herstellen. Das ist eine perfekte Alternative zur Ziegel- oder Holzbauweise.
Für Architekten bringt der 3D-Betondruck den Vorteil, dass sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. So entstehen neue Bauformen, ohne das Budget zusätzlich zu belasten. Der Materialbedarf wird optimiert und der Weg in eine nachhaltige Zukunft geebnet. Der Druck erlaubt auch die individuelle Gestaltung der Wände. Für die Innenausstattung hat der 3D-Betondrucker ebenfalls Potenzial. So können Wandstrukturen individuell hergestellt werden. Dabei ist die Integration der verschiedenen Gewerke auch gewährleistet. So ist es zum Beispiel möglich, beim Druck die erforderlichen Elektroleitungen zu berücksichtigen oder das Dämmmaterial direkt in die Wände zu füllen. Durch eine frühzeitige Planung kann die Bauzeit erheblich reduziert werden. Da der Bauprozess automatisch abläuft, können Gewerke teilweise sogar wegfallen, was zum Beispiel bei Fassadenarbeiten der Fall ist. Außerdem sind aufgrund der massiven Bauweise Häuser, die mit dem 3D-Betondruck gebaut wurden, wesentlich langlebiger. Auch extreme Wetterbedingungen machen diesen Bauten nichts aus.
Ein 3D-Betondrucker hat nicht im Entferntesten Ähnlichkeit mit einem Drucker für den heimischen PC. Nicht nur der Druckkopf ist groß, sondern es werden auch Gerüstteile gebraucht. Durch Extrusionstechnik wird der Beton kontrolliert aus dem Druckkopf gedrückt. Das geschieht schichtweise, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. 2017 wurde in Kopenhagen ein Bürogebäude in zwei Monaten gebaut. 2019 wurde nochmals ein Bürogebäude mit dem 3D-Betondruck hochgezogen. Dieses Mal dauerte der Bau nur drei Tage. Jetzt ist der 3D-Betondruck mehr als nur eine Versuchsreihe. Er ist jederzeit für Baustellen bereit. Im Rest der Welt werden sie schon eingesetzt und es ist eine Frage der Zeit, bis der Betondrucker sich auch in Deutschland etabliert hat.
Der 3D-Druck ist die Chance für die Bauwirtschaft, kostengünstigen Wohnungsraum zu schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern. Schon heute gibt es viele Neubauten, die aus vorgefertigten Teilen hochgezogen werden. Diese Teile werden bereits in den Werken produziert und auf der Baustelle montiert. Der 3D-Betondruck könnte in naher Zukunft zum Standard werden, denn er kann in wesentlich kürzerer Zeit ganze Gebäude aufbauen und dabei auch noch Kosten sowie Personal sparen. Es ist davon auszugehen, dass es in ein paar Jahren nichts mehr Besonderes ist, wenn ein Haus mit dem 3D-Betondrucker errichtet wird.
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