Startseite » News » BIM-Tag an der Jade Hochschule: Treffpunkt für Expert_innen des digitalen Planens und Bauens
Der BIM-Tag würde das gesamte Spektrum des digitalen Bauens umfassen und Studium und Lehre, Forschung und Transfer in idealer Weise miteinander verbinden, so Minister Thümler, niedersächsische Wissenschaftsministerim Grußwort. Angesichts der Energiekrise und der steigenden Baukosten würde die Optimierung im Bau aktuell immer wichtiger. Der Wissenschaftsminister verlieh während der Veranstaltung auch die Auszeichnung des Instituts für datenbankorientiertes Konstruieren der Jade Hochschule als digitaler Ort Niedersachsen an Institutsdirektor Prof. Dr. Sebastian Hollermann. Mit der Auszeichnung werden Initiativen, Projekte und Einrichtungen geehrt, die sich mit ihrem Engagement im Kontext der Digitalisierung besonders verdient machen.
Dr. Jens Brandenburg, Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, würdigte die Jade Hochschule als feste Größe für die Baubranche. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften sei sie ein Innovationszentrum in der Region. Um diese Funktion der Hochschulen für angewandte Wissenschaften weiter auszubauen, plane die Bundesregierung die Gründung einer Agentur für Forschung und Innovation. So soll der Transfergedanke mit Unterstützung des Bundes weiter umgesetzt werden.
Der Oldenburgische Oberbürgermeister Jürgen Krogmann wies auf die große Bedeutung der Digitalisierung für die Stadt Oldenburg hin. Bei den großen Bauprojekten der Stadt greife man in der digitalen Bauplanung gerne auf die Expertise der Jade Hochschule zurück.
Sehr gut besucht sei der BIM-Tag in diesem Jahr – besonders auch von internationalen Teilnehmenden, sagte Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee und begrüßte unter anderem die Gäste aus Finnland, Österreich und der Ukraine. Er hob den enormen Nutzen der digitalen Bauplanung hervor: Wenn man eine gemeinsame Datenbasis hätte, die valide sei und von allen genutzt würde, könne man sehr viel effizienter planen und so in der Planung und im Baubetrieb enorme Kosten einsparen.
Dies wurde auch im Eröffnungsvortrag „Digital and BIM helping historical monuments reconstruction and preservation“ des Pariser Architekten Emmanuel Di Giacomo deutlich. Er berichtete darüber, wie die Kathedrale Notre-Dame de Paris mit digitaler Unterstützung wiederaufgebaut werden konnte – sei es bei der Vermessung der Ruine, der Herstellung passgenauer Bauelemente, deren Lieferung oder Einbau.
Der BIM-Tag wird von der „BIM Baumeister Akademie“, einem An-Institut der Jade Hochschule, organisiert. Die Akademie führt Veranstaltungen, Forschungsprojekte und Weiterbildungsmaßnahmen durch und ergänzt so die Bildungsangebote der Hochschule. Ihre Aufgabe ist es unter anderem die vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) festgelegten Richtlinien zur BIM-Ausbildung in die Praxis umzusetzen.
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Der BIM-Tag hat sich in diesem Jahr zu einer ganzen BIM-Woche weiterentwickelt. Schon vor den beiden offiziellen BIM-Tagen waren Interessierte vom 5. bis 7. September eingeladen, beim Hackathon Lösungen für konkrete Anwendungsfälle aus der Praxis zu erarbeiten. Für Studierende und Berufsausübende wurde eine von buildingSMART zertifizierte BIM-Basisschulung angeboten. Wer mit BIM bisher noch keine oder wenig Erfahrung gesammelt hat, konnte sich beim BIM Game spielerisch ausprobieren. Hier konnten Interessierte unter der Leitung von Prof. Dr. Gregor Grunwald, Prof. Dr. Thomas Kirsch und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Heins in einem digitalen Rollenspiel Verantwortlichkeiten und Zusammenarbeit des BIM-Prozesses kennenzulernen.
Am 8. und 9. September wurden dann in den Vorträgen neben den klassischen Bauthemen aus Architektur, Bauingenieurwesen und Technischer Gebäudeausrüstung auch Inhalte zur Lebenszyklusanalyse, zu BIM-basierten Bauanträgen für Kommunen und Gemeinden oder Robotik bespielt. Erstmalig waren auch Themen der Oldenburger 3D-Tage mit Expertenvorträgen aus Forschung und Praxis in den BIM-Tag integriert, beispielsweise aus der der Photogrammetrie oder dem 3D-Laserscanning.
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