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7 Beispiele, wie Roboter auf der Baustelle einfache Arbeiten übernehmen können

Spot. Quelle: Boston Dynamics
Das Handwerk leidet unter dem Fachkräftemangel. Zudem belasten anstrengende, sich wiederholende Tätigkeiten die Bauarbeiter. Roboter können der Branche helfen.

Ohne die Baubranche geht in Deutschland nichts voran. Allein um die Klimaziele zu erreichen, sind hunderttausende Fachkräfte nötig. Doch die fehlen, und das seit Jahren. Für die Zukunft des Bauwesens gilt daher: Die Arbeit muss effizienter werden. Roboter können dabei auf der Baustelle helfen. Sie arbeiten schnell, ihnen wird auch bei monotonen Abläufen nicht langweilig und sie liefern konstant hohe Qualität. Wir zeigen sieben Beispiele, wie Roboter am Bau schon heute einfache Arbeiten übernehmen oder dies zukünftig tun werden.

#1: Maurer-Roboter setzt Stein auf Stein auf der Baustelle

Die australische Firma FBR hat bereits 2005 den ersten Prototypen ihres Maurer-Roboters vorgestellt. Hadrian, so sein Name, wurde seither stetig weiterentwickelt. Er schichtet Ziegel aufeinander, schneidet sie bei Bedarf zurecht und verbindet sie mit einem Spezialkleber. In diesem Jahr hat der Bauroboter in Australien die ersten Häuser außerhalb einer Testumgebung gemauert.

Hadrian ist riesig, er kann nicht innerhalb eines Gebäudes arbeiten. Ein Seilroboter dagegen kann das. Anfang des Jahres hat die Forschungsvereinigung Kalk-Sand gemeinsam mit Forschenden der Universität Duisburg-Essen und des Instituts für Angewandte Bauforschung Weimar einen solchen Bauroboter vorgestellt. An Seilen hängend schwebt er über die Baustelle, versetzt Steine, zieht Stürze ein und verlegt Mörtel – bisher aber nur in einer Testumgebung. Kalk-Sand rechnet damit, dass der Roboter innerhalb der nächsten zehn Jahre am Bau helfen wird.

#2: Anstrengende Überkopfarbeiten erledigt der Roboter

Überkopfarbeiten wie Deckenbohrungen gehören zu den körperlich belastendsten Arbeiten auf dem Bau. Der mobile Baustellen-Roboter Jaibot übernimmt sie, ohne sich dabei das Kreuz kaputt zu machen. Jaibot bohrt Löcher in Decken (und Wände) von Gebäuden genau an den Stellen, in der Größe und Tiefe, wie sie gebraucht werden. Anschließend markiert er sie farblich, sodass erkennbar ist, welche Löcher für welche Gewerke sind. Innerhalb seines Radius agiert der Roboter auf dem Bau autonom. Hat er alle Aufträge in seiner Reichweite ausgeführt, fährt er per Fernsteuerung weiter. Hilti hat den Baustellenroboter 2020 eingeführt, mittlerweile war er schon bei zahlreichen Projekten im Einsatz.

Hilits Jaibot als Roboter auf der Baustelle
Jaibot. Quelle: Hilti

#3: Roboter am Bau installieren Aufzüge auf der Baustelle

Aufzüge zu installieren, zählt ebenfalls zu den sehr anstrengenden und gefährlichen Arbeiten im Bauwesen. Um die Handwerker zu entlasten, hat der Schweizer Aufzugspezialist Schindler den Schindler R.I.S.E. entwickelt. Der Bauroboter klettert autonom durch den Aufzugschacht, bohrt Löcher und setzt Ankerbolzen dort, wo Führungsschienen und Zugangstüren befestigt werden sollen. Er erkennt die Wandoberfläche und kann Hindernissen ausweichen.

Schindler R.I.S.E als Roboter auf der Baustelle.
Schindler R.I.S.E. Quelle: Schindler.

#4: Automatisiert Wände streichen lassen

Züblin hat im Mai 2021 einen autonomen Maler-Roboter auf einer Baustelle getestet. Dieser besprüht die Wände gleichmäßig mit Farbe, erkennt Fenster und Türen und fährt selbstständig durch das Gebäude. Nur um Farbe nachzufüllen oder Hindernisse aus dem Weg zu räumen, braucht er menschliche Hilfe. Laut dem israelischen Hersteller Okibo arbeitet der Roboter dreimal schneller als ein Mensch.

Auch das deutsche Start-up Conbotics hat einen Maler-Roboter entwickelt. Er arbeitet wie der von Okibo weitestgehend autonom und bemalt die Oberflächen von Innenräumen gleichmäßig. Aktuell kann man den Roboter für den Bau vorbestellen, die Markteinführung plant Conbotics für Anfang 2024.

#5: Bauroboter transportiert Lasten

Die Roboter der österreichischen Firma Baubot können Lasten transportieren. Sie bringen schweres Material oder Werkzeuge auf der Baustelle dorthin, wo sie gebraucht werden. Der Baubot MRS70-210 schafft dabei Lasten von bis zu 900 Kilogramm. Zudem sind die österreichischen Roboter auf dem Bau wahre Multitalente: Sie können außerdem bohren, fräsen, schweißen, schleifen, streichen und Steine positionieren. Ein integrierter Laser vermisst Objekte oder die Umgebung.

#6: Vermessen und dokumentieren auf der Baustelle

Spot von Boston Dynamics erinnert vom Aussehen an einen Hund. Doch er kann ganz andere Dinge: Der Roboter läuft über die Baustelle, scannt und vermisst Flächen, fotografiert und dokumentiert den Fortschritt der Bauarbeiten. Was er aufnimmt, übermittelt er in Echtzeit an die Projektleitung. Auch in das BIM-Modell können seine Daten übertragen werden, sodass es stets den aktuellen Stand zeigt.

Spot als Roboter auf der Baustelle.
Spot. Quelle: Boston Dynamics

#7: Roboter auf der Baustelle zeichnet Pläne auf

Gebäudepläne auf der Baustelle aufzuzeichnen, kostet Zeit. Der FieldPrinter von Dusty Robotics schafft das Layout laut Hersteller-Angabe zehnmal schneller als herkömmliche, von Menschenhand ausgeführte Methoden. Er druckt CAD- und CSV-Daten mithilfe verschiedener Linienstärken, unterschiedlicher Farben, Punkten und Text maßstabsgetreu auf Beton, Sperrholz oder andere Holzarten.

Ob mauern, bohren, streichen oder vermessen: Für Roboter gibt es auf dem Bau viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Noch sind nicht alle Modelle so weit, dass sie auf jeder Baustelle eingesetzt werden können. Doch je größer das Interesse der Branche, umso besser werden die maschinellen Kollegen werden. Und umso häufiger wird man zukünftig Roboter auf dem Bau sehen.

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Autor/Autorin

Vanessa Möller, freie Autorin für 4builders.net
Vanessa Möller
Managerin Programm Digital Solutions
Rudolf Müller Verlag
Vanessa Möller kümmert sich als Programm-Managerin um die Redaktion von 4builders.net. Sie lehrt zudem an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt zu Fachjournalismus, Wirtschafts- und Technologiepolitik sowie an der Universität Würzburg zu Crossmedialem Storytelling. Zuvor hat sie als freie Journalistin und Texterin gearbeitet, VWL und Wirtschaftsjournalismus an der Universität Würzburg studiert und bei der Neuen Zürcher Zeitung in Zürich in den Redaktionen Wirtschaft, Ausland und Newsroom volontiert.

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