Startseite » Inspiration » Hegias: „Wir wollen Virtual Reality demokratisieren“
Sehr geehrter Herr Patrik Marty, danke, dass Sie sich Zeit für das Interview nehmen. Bei Ihnen am Stand auf der BIM World MUNICH ist viel los. Virtual Reality scheint die Besucherinnen und Besucher zu interessieren. Was ist so besonders bei Hegias?
„Wir wollen die Virtual Reality (VR) demokratisieren. So wollen wir auch die Architektur demokratisieren – ganz nach dem Schweizer Prinzip. Es soll jeder sehr schnell und einfach seine geplanten Bauprojekte in die VR bringen und sie dann virtuell begehen, materialisieren, möblieren und besprechen können. Das ist die Grundphilosophie, ein geplantes Bauprojekt so schnell wie möglich mit VR-Brille begeh- und erlebbar zu machen. Das und die Möglichkeit VR live zu erleben, interessiert die Besucher wohl.“
Wie sind Sie auf die Idee der schnell begehbaren Immobilie in der virtuellen Realität gekommen?
„Eigentlich kommen Tuan Nguyen, Chief Executive Officer und Technical Director und ich aus dem Bereich Gamification. Tuan ist der technikaffine und ich überhaupt nicht. Er meinte eines Tages: „Lass uns doch mal die Oculus Development Kit VR-Brille bestellen.“ Als ich dann diese VR-Brille zum ersten Mal aufgesetzt habe, habe auch ich sofort verstanden, worum es hier geht. Seitdem bin ich von den Möglichkeiten der Virtual Reality begeistert, weil sie sofort allen – auch Nicht-Gamern – zugänglich ist.“
Wann haben Sie gemerkt, dass man sich mit VR im Bau- und Immobiliensektor etablieren kann?
„Wir haben schon vor knapp sieben Jahren als Agentur kundenspezifische VR-Projekte umgesetzt. Wir waren in der Schweiz Pioniere. Eines unserer ersten Projekte war für einen Architekten. Wir haben gemerkt, dass Kundinnen und Kunden eine Menge Geld im Bauprozess ausgeben, aber am Ende gar nicht wissen, ob ihr zukünftiges Zuhause den Vorstellungen entspricht. Aus dieser Erfahrung heraus haben wir vor vier Jahren das Start-up Hegias gegründet.“
Und damit haben Sie Ihre Nische gefunden?
„Mit Hegias VR kann man vor dem Bau das geplante Projekt gemeinsam begehen und besprechen. Wir wollen, dass sich die Entwicklung einer Immobilie einfach, schnell und kostengünstig umsetzen lässt. Wir haben eine Art Content Management Systen für die Virtual Reality entwickelt, mit der jeder Laie sehr einfach Inhalte in die VR bringen, verändern und teilen kann. Deswegen eignet sich unsere cloudbasierte Lösung in Kombination mit einer VR-Brille für Einfamilienhäuser genauso wie für Großprojekte.“
Gerade eben wurde Ihnen ein Open-BIM-3D-Modell vom Nachbarmessestand zugeschickt und in Ihrer VR Stand-Alone App gestartet. Vertreten Sie das Open-BIM-Konzept?
„Von unserer Seite aus vertreten wir natürlich Open-BIM, allerdings sind wir Open-alles. Unsere VR Stand-Alone App läuft cloud-/browser-basiert; unabhängig von der Hard- und Software. Wir sind nicht vom BIM abhängig, aber können BIM-Daten beziehungsweise. IFC’s (Industry Foundation Classes) visualisieren und materialisieren.“
Also können Kundinnen und Kunden einfach Datensätze wie IFC-Formate dank Ihrer Lösung in den Browser hochladen und begehen?
„Ja, genau. Man kauft einfach ein Abonnement unserer cloudbasierten Lösung, lädt sein 3D-Modell dort hoch und kann es selbstständig verwalten, gestalten und beliebig mit weiteren IFCs erweitern.“
Wie sieht die Zukunft Ihrer VR-App aus?
„Wir haben noch viele Ideen in der Schublade, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Das ist auch ein Grund, warum wir auf der BIM World sind, um uns hier inspirieren zu lassen und weitere Ideen zu sammeln.“
Wie wichtig sind für Sie Messen als Präsentationsbühne?
„Messen wie diese bieten auch kleinen Firmen wie uns eine gute Bühne. Von den Besuchern bekommen wir hier ein direktes Feedback zum Produkt.“
Was hat Ihnen an der BIM World MUNICH besonders gefallen?
„Die BIM World ist eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Kunden zu gewinnen.
Vielen Dank für das Interview, Herr Marty.
„Bitte, gern geschehen.“
Sie müssen angemeldet sein. um einen Kommentar abgeben zu können.